Kinder- und Jugendgynäkologie

Die Kinder- und Jugendgynäkologie befasst sich mit der Gesundheit von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 0 bis 18 Jahren. An der Schnittstelle zwischen der Gynäkologie und Geburtshilfe einerseits und der Kinderheilkunde und Jugendmedizin andererseits schließt sie eine wichtige Lücke in der medizinischen Versorgung. Grundvoraussetzungen für die Betreuung der jungen Patientinnen sind ein umfassendes Wissen über die weibliche Entwicklung und ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. So ist es besonders wichtig, altersgerecht, empathisch und auf Augenhöhe mit den Mädchen und deren Eltern zu sprechen.

Sowohl in meiner Praxis als auch im Rahmen der Spezialsprechstunde der Frauenklinik in Erlangen bin ich als Expertin im Bereich Kinder- und Jugendgynäkologie tätig. Mein Team und ich beraten und behandeln junge Patientinnen dort ganz gezielt in den Bereichen gynäkologische Endokrinologie. Erfahren Sie hier mehr über die Spezialsprechstunde oder vereinbaren Sie einen Termin in meiner Praxis.

Unter anderem berate ich zu diagnostischen Maßnahmen und möglichen Therapieoptionen bei folgenden häufigen Krankheitsbildern im Bereich der Kinder- und Jugendgynäkologie:

Vulvitis, Vulvovaginitis

Eine der häufigsten Ursachen für gynäkologische Beschwerden im Kindesalter sind Entzündungen des äußeren Genitals und der Scheide. Sie können mit Juckreiz, Brennen, Rötungen oder Ausfluss einhergehen. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und häufig reicht eine Verbesserung der Hygienemaßnahmen.

Labiensynechie

Bei bis zu fünf Prozent der Mädchen kann es zu einer Verklebung der kleinen Schamlippen kommen. Die so genannte Labiensynechie tritt am häufigsten im zweiten Lebensjahr während der hormonellen Ruhephase auf, findet sich aber auch davor.

Lichen Sclerosus (LS)

Einhergehend mit dauerhaftem Juckreiz im Genitalbereich wird der so genannte Lichen Sclerosus häufig mit Pilzinfektionen verwechselt. Die entzündliche Hauterkrankung ist jedoch nicht infektiös oder übertragbar. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um irreversible Hautschäden zu verhindern.

Androgenitales Syndrom (AGS)

Das AGS, eine der häufigsten angeborenen Stoffwechsel­erkrankungen, verursacht eine Störung der Hormonproduktion in der Nebennierenrinde. Dies führt u.a. zur Vermännlichung des äußeren Genitale.

Ullrich-Turner Syndrom

Derzeit sind in Deutschland etwa 16.000 Mädchen und Frauen vom Ullrich-Turner-Syndrom betroffen. Bei dieser Chromosomenanomalie ist das eine der normalerweise zwei X-Chromosomen einer Frau in den Erbanlagen strukturell verändert oder nicht vorhanden. Darüber hinaus gibt es eine Mischform, auch Mosaik genannt, bei der zwei Zelllinien mit zwei X- oder einem X- und Y-Chromosom vorliegen.

Wie sich das Ullrich-Turner-Syndrom klinisch zeigt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Mit etwa 95 Prozent ist Kleinwuchs eines der Hauptsymptome. Hinzu kommen häufig körperliche Veränderungen im Bereich des Halses und Brustkorbs. In hormoneller Hinsicht führt die Chromosomenanomalie dazu, dass die Eierstöcke nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Aus diesem Grund kommt es nur bei wenigen der Patientinnen auf natürlichem Wege zu Pubertät, Menstruation und Schwangerschaft.

Wenn die Diagnose des Ullrich-Turner-Syndroms bereits im Kindesalter gestellt wird, ist es möglich, durch die Gabe von Hormonen das Wachstum und die weibliche Entwicklung zu fördern sowie durch Hormonmangel bedingten Erkrankungen des Skeletts vorzubeugen. Die Betroffenen haben ein höheres Risiko für bestimmte Erkrankungen, unter anderem des Herz-Kreislauf-Systems, der Nieren oder der Schilddrüse.

In der Spezialsprechstunde der Frauenklinik Erlangen und in meiner Praxis betreuen mein Team und ich Patientinnen mit Ullrich-Turner-Syndrom einfühlsam und auf dem neuesten Stand der medizinischen Möglichkeiten.

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